Vielen ist gar nicht bewusst, dass sie mies behandelt oder gar gemobbt werden.
In der Online-Ausgabe des Forbes-Magazins fand ich dazu einen interessanten Artikel, der zehn klassische Indizien auflistet, wie Schikane üblicherweise beginnt.
Diese:
1. Die Arbeit belastet. Sie hassen Montage und lieben den Feierabend. Tagsüber schleppen Sie sich durch den Alltag, nachts quälen Sie Alpträume, Ängste, Sorgen.
2. Sie erholen sich kaum noch. Urlaub dient Ihnen weniger zur Zerstreuung, zum Auftanken und zum Spaß, sondern Sie brauchen die Auszeit, um sich regelrecht mental und emotional zu erholen. Nicht ins Büro zu müssen, ist wie eine fehlende Last. Wenn Sie dann auch noch feststellen, dass diese Erholungsintervalle kaum noch ausreichen, um ihren Zweck zu erfüllen, ist das ein Alarmsignal: Sie stehen kurz vor einem Zusammenbruch!
3. Übermäßige Kritik. Fehler kommen vor. Ebenso, dass man dafür gescholten wird. Aber das Nörgeln überwiegt, wenn Ihre grundsätzliche Kompetenz immer wieder in Frage gestellt wird, ist das ein sicheres Zeichen für Schikane.
4. Fehler werden nachgehalten. Fehler werden entschuldigt, solange sie sich nicht wiederholen. So steht das in vielen Unternehmensstatuten. Und das ist auch richtig so. Aber es ist etwas anderes, wenn man Ihnen alte Fehler immer wieder vorhält und daraus eine Serie konstruiert, um Ihren Ruf zu diskreditieren.
5. Sie werden regelmäßig ausgeschlossen. Und zwar vom gemeinsamen Mittagessen, vom Plausch in der Kaffeeküche (oder die Runde verstummt, sobald Sie aufkreuzen), und auch zu Meetings werden Sie entweder nicht eingeladen. Oder diese werden kurzfristig verschoben – was Ihnen allerdings keiner sagt. Ein typisches Signal für Antipathien und Heimtücke.
6. Unangemessene Lautstärke. Manche Chefs haben mehr Temperament als andere. Sie sind emotionaler, impulsiver, werden vielleicht auch einmal laut. Das muss man zwar nicht hinnehmen, kann aber darüber hinweg sehen, wenn es im Rahmen bleibt. Nobody is perfect. Aber wenn Sie regelmäßig angeschrieen werden, womöglich sogar vor versammelter Mannschaft, dann ist das nicht nur unverschämt und illegal, sondern Mobbing. Die Betonung liegt allerdings auf regelmäßig.
7. Tratsch und Lügen. Flurfunk, Gerüchte, Klatsch und Tratsch gibt es in jedem Unternehmen. Das hat sogar Vorteile. Wenn dieses Hörensagen jedoch destruktiv und anhaltend gegen Sie gerichtet ist, dann hat das den Charakter von übler Nachrede – und ist justiziabel.
8. Sabotage. Noch einen Schritt weiter und man sagt Ihnen nicht nur Übles nach, sondern sorgt auch dafür, dass es stimmt. Ihr Computer wird manipuliert, Unterlagen verschwinden, Telefonterror, Kollegen intrigieren gegen sie. Eindeutiger geht es nicht.
9. Ideenklau. Ist letztlich nur eine andere Form von Sabotage – nur das diesmal sogar ein andere unmittelbar davon profitiert. Auch das ein potenzielles Indiz dafür, dass man es auf Sie abgesehen hat.
10. Mission Impossible. In der Rechtsprechung fällt das eindeutig unter Mobbing: Man gibt Ihnen Aufgaben, die entweder eindeutig unter Ihrem Niveau liegen und herabwürdigend sind – oder Sie bekommen ein Projekt, das Sie unter den Bedingungen gar nicht schaffen können. Klassisch in dem Zusammenhang auch: Sobald klar ist, dass Sie an dem Abend einen wichtigen privaten Termin haben (Elternsprechtag, Hochzeitstag, etc.), überträgt Ihnen der Chef einen Job, der keinen Aufschub duldet. Und während alle zusammen Bier trinken gehen, schieben Sie Überstunden.