Dienstag, Februar 10, 2009

10 Zeichen, dass du gemobbt wirst

Vielen ist gar nicht bewusst, dass sie mies behandelt oder gar gemobbt werden.

In der Online-Ausgabe des Forbes-Magazins fand ich dazu einen interessanten Artikel, der zehn klassische Indizien auflistet, wie Schikane üblicherweise beginnt.

Diese:

1. Die Arbeit belastet. Sie hassen Montage und lieben den Feierabend. Tagsüber schleppen Sie sich durch den Alltag, nachts quälen Sie Alpträume, Ängste, Sorgen.

2. Sie erholen sich kaum noch. Urlaub dient Ihnen weniger zur Zerstreuung, zum Auftanken und zum Spaß, sondern Sie brauchen die Auszeit, um sich regelrecht mental und emotional zu erholen. Nicht ins Büro zu müssen, ist wie eine fehlende Last. Wenn Sie dann auch noch feststellen, dass diese Erholungsintervalle kaum noch ausreichen, um ihren Zweck zu erfüllen, ist das ein Alarmsignal: Sie stehen kurz vor einem Zusammenbruch!

3. Übermäßige Kritik. Fehler kommen vor. Ebenso, dass man dafür gescholten wird. Aber das Nörgeln überwiegt, wenn Ihre grundsätzliche Kompetenz immer wieder in Frage gestellt wird, ist das ein sicheres Zeichen für Schikane.

4. Fehler werden nachgehalten. Fehler werden entschuldigt, solange sie sich nicht wiederholen. So steht das in vielen Unternehmensstatuten. Und das ist auch richtig so. Aber es ist etwas anderes, wenn man Ihnen alte Fehler immer wieder vorhält und daraus eine Serie konstruiert, um Ihren Ruf zu diskreditieren.

5. Sie werden regelmäßig ausgeschlossen. Und zwar vom gemeinsamen Mittagessen, vom Plausch in der Kaffeeküche (oder die Runde verstummt, sobald Sie aufkreuzen), und auch zu Meetings werden Sie entweder nicht eingeladen. Oder diese werden kurzfristig verschoben – was Ihnen allerdings keiner sagt. Ein typisches Signal für Antipathien und Heimtücke.

6. Unangemessene Lautstärke. Manche Chefs haben mehr Temperament als andere. Sie sind emotionaler, impulsiver, werden vielleicht auch einmal laut. Das muss man zwar nicht hinnehmen, kann aber darüber hinweg sehen, wenn es im Rahmen bleibt. Nobody is perfect. Aber wenn Sie regelmäßig angeschrieen werden, womöglich sogar vor versammelter Mannschaft, dann ist das nicht nur unverschämt und illegal, sondern Mobbing. Die Betonung liegt allerdings auf regelmäßig.

7. Tratsch und Lügen. Flurfunk, Gerüchte, Klatsch und Tratsch gibt es in jedem Unternehmen. Das hat sogar Vorteile. Wenn dieses Hörensagen jedoch destruktiv und anhaltend gegen Sie gerichtet ist, dann hat das den Charakter von übler Nachrede – und ist justiziabel.

8. Sabotage. Noch einen Schritt weiter und man sagt Ihnen nicht nur Übles nach, sondern sorgt auch dafür, dass es stimmt. Ihr Computer wird manipuliert, Unterlagen verschwinden, Telefonterror, Kollegen intrigieren gegen sie. Eindeutiger geht es nicht.

9. Ideenklau. Ist letztlich nur eine andere Form von Sabotage – nur das diesmal sogar ein andere unmittelbar davon profitiert. Auch das ein potenzielles Indiz dafür, dass man es auf Sie abgesehen hat.

10. Mission Impossible. In der Rechtsprechung fällt das eindeutig unter Mobbing: Man gibt Ihnen Aufgaben, die entweder eindeutig unter Ihrem Niveau liegen und herabwürdigend sind – oder Sie bekommen ein Projekt, das Sie unter den Bedingungen gar nicht schaffen können. Klassisch in dem Zusammenhang auch: Sobald klar ist, dass Sie an dem Abend einen wichtigen privaten Termin haben (Elternsprechtag, Hochzeitstag, etc.), überträgt Ihnen der Chef einen Job, der keinen Aufschub duldet. Und während alle zusammen Bier trinken gehen, schieben Sie Überstunden.

15 Comments:

Blogger jayceetaurus said...

Mich würde interessieren, wieviele Ref´s sich gemobbt fühlen und wie das Mobbing jeweils aussah. Ich selbst habe zwei ziemlich extreme Mobbings von Lehramtsanwärtern miterlebt. In einem Fall kam es dazu, dass das erste Staatsexamen nur teilweise anerkannt wurde, und damit eine weitere Laufbahn als Lehrer nur durch Hintertüren und absolut unterbezahlt und ausgebeutet möglich ist. im zweiten Fall ging es viel weiter. Der Ref. wurde gemobbt, so dass er durch alle Prüfungen der zweiten Staatsprüfung durchfiel, diese hat er dann in einem anderen Regierungskreis gut bestanden, als Vertretungslehrer kam er zurück, daraufhin wurde er wieder extrem gemobbt, fristlos ohne Angabe von Gründen suspendiert, das ganze endete sozusagen vor Gericht. Der junge Lehramtsanwärter hat jetzt Berufsverbot und musste das Land verlassen. Habt ihr auch ähnliche Erfahrungen gemacht, bitte tretet mit mir in Kontakt. Ich habe über og Ereignisse eine Dokumnentation verfasst, die ich versuche zu veröffentlichen (suche noch den geeigneten Verlag, bin mit mehreren in Verhandlung), ich würde es als Unterstützung ansehen, wenn ich darauf verweisen könnte, dass es kein Einzelfall ist. Und es ist kein Einzelfall!, da das System tadellos - wie dafür geschaffen- funktioniert hat und die Mobber sich darauf verlassen konnten. Die Gemobbten sollen wissen, dass sie nicht allein sind, sie wurden nur isoliert. Das ganze hat System. Noch vor zwei Jahren, habe ich Erfahrungsberichte in mehreren Foren gefunden, jeztz sind diese Foren jedoch alle verschwunden. Wer die wohl gelöscht hat? Also habt ruhig Mut, ich behandle alles vertraulich, ich habe mit den beiden Lehramtsanwärtern, über die ich oben gesprochen habe, genug Leid miterlebt. Und ich denke, es hilft, wenn jeder Gemobbte sich irgendwo mal äußern kann und endlich das Gefühl bekommt, dass man auch mal ihm glaubt. Unser Schulwesen ist derart menschenverachtend geworden, dass man sich nicht über solche Auswüchse wundern muss. Junge Lehrer und besonders Referendare werden leicht Opfer.

8:31 PM  
Anonymous Anonym said...

Mein Referendariat war die Hölle auf Erden. Letztendlich haben sie mich nicht klein bekommen, aber ich habe meine Abschlussprüfung leider nur mit 4 gerade eben bestanden. Ich habe während der 1,5 Jahre sogenannter Ausbildung mehrere DIN A4 Seiten voll mit Beobachtungen, die ich persönlich als Mobbing bezeichnen würde festgehalten, mit Datum. Ich habe also ganz viel Material. Ich schätze, dass ich die Prüfung auch nur noch deshalb bestanden habe, weil ich mit gerichtlichen Schritten gedroht habe, falls ich durchfalle. Mittlerweile bin ich aufgrund meiner Fächerkombination und eines sehr wohlwollenden Vorgesetzten fest eingestellt und verbeamtet. Meinen Job mache ich seit 4 Jahren ohne Beanstandungen.

5:46 PM  
Anonymous Anonym said...

Also auf mich trafen zuletzt die meisten der Zeichen zu. Ich bin seit einem halben Jahr dabei und bin zunächst aufs übelste von meiner Mentorin gemobbt worden. Nach einem Mentorenwechsel übernahmen dies der neue Mentor, der von der letzten Mentorin eingenordet worden war, und der Mentor im anderen Fach, der sich glaube ich einfach über ein so leichtes Opfer gefreut hat.
Ich habe mich dann ans Studienseminar gewandt, ab Montag bin ich an einer neuen Schule. Kommentar meines Mentors: "Du ahnst ja nicht, wie gut beide Schulen vernetzt sind - das neue Kollegium kocht bereits."
- Vielen Dank auch, glaube ich nicht. Ich glaube, es ist einfach sehr wichtig, den Absprung aus einer solchen Situation zu finden, um sich nicht sein Referendariat, sein Privatleben und seine Zukunft versauen zu lassen.

8:21 PM  
Anonymous Anonym said...

seit Februrar bin ich im Referendariat und werden von meinem Mentor gemobbt. Gespräche über meinen Unterricht fanden immer im Lehrerzimmer statt, sodass meine Mängel, die ich ja als Anfänger habe, jeder mitbekommen hat. Nun werden mir noch fachliche Mängel vorgeworfen!!!. Da ich mich ancheinend auf "Blockpraktikanten-Niveau" befinde (Zitat), sehe ich dort keine Zukunft mehr. Die Mentorenmeineung hat sich im Lehrerzimmer auch schon herumgesprochen, sodass ich durch einen Mentorenwechsel keine Änderung der Situation sehen kann. Und gerade, wenn man in dieser Situation steckt, passieren auch Fehler.
Ich hoffe auf einen Schulwechsel.

9:28 AM  
Anonymous Anonym said...

Ich werde von meiner Kernseminarleitung unterschwellig beleidigt, mir wird andauernd das Wort im Mund umgedreht und sie stellt mich dann immer so dar, als ob ich minderbemittelt wäre. Ich bin auf eine Schule gekommen, die kurz vor meinen Unterrichtspraktischen Prüfungen geschlossen wird

2:09 PM  
Anonymous Anonym said...

Ich bin vor allen Schülern von einem Kollegen gedemütigt worden und vorgeführt worden.

Es folgte eine akute Belastungsstörung.
Psychiatrie

Aus der akuten wurde eine posttraumatische Belastungsstörung.
Erneute Einlieferung wahrscheinlich.

Ein Vorfall kann ein ganzes Leben zerstören. Ich habe bis heute die Prüfung nicht ablegen können.

Schulwechsel wurde abgelehnt.
Der Kollege wird nicht belangt.

Aber: Eine Anzeige wegen schwerer Körperverletzung wird erwogen. Das wird gerade geprüft.

11:21 PM  
Anonymous Anonym said...

Wie kann man Sie denn kontaktieren? Hier ist meine Email, schreiben Sie mir bitte: mareikemail@gmx.de

6:01 PM  
Anonymous Anonym said...

Hallo, ich kann nicht erkennen, wie lange dieser Beitrag her ist. Ich würde auch aufs übelste im Referendariat gemobbt. Die Schulleitung, Kollegen, Mitreferendar...danach Schulwechsel nach Bitten und Flehen. Neue Schulleitung lässt mich nicht zur Prüfung zu. Ich wäre zu schlecht, hätte keine Routine und wäre zu dünn. Bin total verzweifelt. Ich hätte nie gedacht, dass Menschen so bösartig sein können. Ich sollte eine Therapie machen. :D Sprachlos. Sie zerstören meine Existenz. Ich könnte noch so viel mehr erzählen. Aber ich lasse es lieber.

12:37 PM  
Anonymous Anonym said...

Mir wurde von der neuen Schulleitung geraten eine Therapie zu machen.
:D Mir blieb der Mund offen stehen.

12:41 PM  
Anonymous Anonym said...

Ich bin selber ein Mobbingofper einer Ethiklehrer an einer Berufsschule in Sachsen. Das Lehramtsstudium ist mein zweites Studium und bin demzufolge nicht mehr 25 Jahre alt. Das Studium habe ich mit der Note Zwei abgeschlossen und bin durch die Prüfungen des zweiten Staatsexames durchgefallen. Meine Gesundheit ist angeschlagen und meine berufliche Zukunft sieht deshalb nicht gut aus.
Würde diese Ethiklehrerin wegen Mobbing anzeigen, obwohl mir mehrere Personen davon abraten wegen der Krähe und dem Augenauskratzen.
Hat jemand Erfahrung mit der Anzeige einer Mobberin?

5:12 PM  
Anonymous Anonym said...

Schlimm , das alles hier zu lesen.

Leider kann ich das Ganze aber nur bestätigen, da ich Mobbing auch so erlebt habe.
Aber nicht im Referendariat , sondern als Seiteneinsteiger.
Als Seiteneinsteiger wird man noch geringer eingeschätzt als dies bei Lehramtsanwärtern der Fall ist.
Die Belastung - vor allem auch psychisch - ist noch höher.
Ich könnte auch eine Menge noch dazu hier schreiben.
Zwei Kollegen von mir erging es ebenso, beide waren auch Seiteneinsteiger.

Die Mobber sind Lehrer, Mentoren und Schulleitungen, die selbst einen Erziehungs- und Bildungsauftrag zu erfüllen haben, und dann so ein Verhalten. Übler geht es kaum.
Wenn der Wunsch besteht kann ich gerne mehr dazu schreiben.

11:55 PM  
Anonymous Anonym said...

Ja, schreibe gerne mal mehr dazu!
Ich bin auch Seiteneinsteigerin und bereits einmal durchgefallen. Ich stehe kurz vor der Wiederholungsprüfung. Kurzfassung: meine Mentorin degradiert und verunsichert mich, fällt mir immer wieder in den Rücken und verhindert so gute Leistungen und Bewertungen. Sie macht das sehr subtil und nicht so offensichtlich. Zwischendurch ist sie wieder sehr nett, bevor dann wieder eine nächste heftige Attacke kommt. Ich habe zahlreiche körperliche Symptome (Herzrasen, Angstzustände) und bin auch schon in psychologischer Behandlung...

10:17 AM  
Anonymous Anonym said...

Leider sieht man nicht wie alt die Kommentare hier sind... Mir erging es wie den meisten hier, die Zeit war die reinste Hölle, ich wurde von einer Ausbilderin massiv gemobbt, gedemütigt, beleidigt und sie sagte mir ganz konkret, mit einem Grinsen, dass sie mich durch das 2. StEx durchfallen lassen würde. Weder meine Mentoren noch die Schulleitung oder das Studienseminar unterstützten mich oder halfen mir. So habe ich letztendlich mein Ref abgebrochen und musste mich in psychiatrische Behandlung begeben, weil ich mit meiner Situation und dem völligen Gebrochen-werden nicht mehr klar kam... Diese Zeit - diese Ausbilderin - hat mein Leben zerstört... Es war das schlimmste, das ich je erlebt habe und es hat mich psychisch und körperlich kaputt gemacht...

Achja, es ist März 2021

8:58 PM  
Anonymous Anonym said...

Ich spiele schon länger mit dem Gedanken Grundschullehramt zu studieren. Aber wenn ich diese Kommentare hier so lese, bekomme ich große Angst! Schließlich studiert man doch ca. 7 Jahre... Etwa umsonst??

Ich weiß einfach nicht, was ich sonst studieren soll, in anderen sozialen Berufen bekommt man so wenig Geld & ich arbeite doch so gerne mit Kindern :(

2:32 AM  
Anonymous Anonym said...

War der Wechsel mit vielen Hürden verbunden?

10:15 PM  

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